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Samos, Kos, Rhodos. RHODOS. 22. Route. 263 nach Chr. mit den Angriffen der Araber begannen und 1308 mit der Er-
oberung
der Insel durch den aus Cypern verdrängten Johanniterorden en-
deten
. Über 200 Jahre haben die Ritter, die von diesem Wohnsitz auch Rho-
diser
(S. 113) genannt werden, dort machtvoll geherrscht. Nach einer Be-
lagerung
, die weniger glücklich war, aber nicht weniger bekannt zu sein
verdient als die aus dem Altertum überlieferte, mußte der Orden (unter dem
42. Großmeister 1522/3) vor Suleïman dem Gr. nach Malta zurückweichen.
Seitdem steht die Insel unter türkischer Herrschaft.

Die Stadt Rhodos (Gasth. des Karajannis, gut; mehrere Kaffee-
häuser
; Vizekonsulate von Österreich-Ungarn: A. Barmann, den
Niederlanden: E. Fleurat, usw.) bietet vom Meere her ein anziehendes
malerisches Bild: r. (westl.) springt eine Halbinsel weit nach N. vor
und östl. von ihr zwei andere weniger weit, so daß drei von NW. nach
SO. wie abgestuft liegende große und kleinere Häfen entstehen, deren
im Altertum zusammen sechs gezählt wurden. Der westlichste ist
der gut geschützte, jetzt versandete Mandraki (früher Galeerenhafen),
der mittlere jetzt der Haupthafen, vor dem der Dampfer vor Anker
geht, mit tiefem Fahrwasser, aber gegen NO.-Winde ungeschützt.
Während die antike Stadt sich viel weiter ausdehnte, liegt der noch
bestehende, von den Rittern gegründete Ort an dem mittleren und
dem östlichsten Becken. Der Haupthafen war stark befestigt durch
das Fort St. Nikolas, das auf der westl. Halbinsel lag und auch den
Galeerenhafen deckte, und weiter innen durch den Turm der Araber,
der auch nach dem Erbauer (um 1400) Turm des Naillac hieß; der
mächtige viereckige Turm mit rundem Aufsatz und vier runden Eck-
türmchen
wurde durch Erdbeben zerstört und ist durch Erdwerke
ersetzt worden. Gegenüber auf der östl. Halbinsel eine Reihe von
Windmühlen und am Ende das Windmühlen-Fort.

Die mächtigen Befestigungen der Stadt gehören zu den schönsten
Beispielen mittelalterlicher Befestigungskunst. Vor die in einem dem
Halbkreis sich nähernden Vieleck herum gelegten Wälle springen an
den Ecken starke Bastionen und Tordeckungen vor. Das wichtigste
Hafentor ist das Katharinentor im NO., im S. steht das Tor St. Paul,
im W. das Tor St. Georg, im NW. ein nach Emery d’Amboise ge-
nanntes
. Von den Bastionen sind der italienische Turm im O., der
Marienturm im S., der spanische im SW. zu nennen. Die einzelnen
Abschnitte der Stadtbefestigung wurden von den einzelnen im Orden
vertretenen Nationen verteidigt und nach ihnen benannt. Die ganze
Linie ist von den Türken nach der Belagerung geflickt worden und
jetzt im Verfall.

Die Stadt selbst besteht aus zwei Teilen, einem größeren süd-
lichen
, der für die Untertanen der Ritter bestimmt war, und einem
noch besonders ummauerten kleineren, den Rittern selbst vorbe-
haltenen
, dem Castello. Betritt man die Stadt vom Hafen her durch
das Katharinentor, so läuft geradeaus die Basarstraße bis zur Suleï-
mans-Moschee
im W. und zum St. Georgstor (s. oben). Südlich vom
Basar im SO. das Judenviertel, in dessen Nähe Reste des Justizpalastes
von 1375 liegen, und weiter westl. das alte Augustiner- und das
Benediktinerkloster, die beide in Moscheen verwandelt sind. R. vom